BEZEICHNEN
Johanna Binder - Elisabeth Schutting - Nicole Wogg - Franka Wurzer
Eröffnung: 25. Juni 2015
Ausstellungsdauer: 26. Juni - 18. Juli 2015
„Bezeichnen“ ist eine Gruppenausstellung, die Arbeiten von vier jungen österreichischen Künstlerinnen, drei davon mit Salzburgbezug zeigt: Johanna Binder, Elisabeth
Schutting, Nicole Wogg und Franka Wurzer schaffen im Sinn einer erweiterten Idee von Zeichnung Bezüge zu konzeptuellem Minimalismus, umweltbezogener Achtsamkeit, Architektur und
Einrichtungsgegenständen.
Johanna Binder malt und zeichnet vor konzeptuellem Hintergrund. Die Künstlerin fragt in ihrer Arbeit nach den Grundbedingungen des jeweiligen Mediums. So
geratenTrägermaterialien, die Bildfläche, der Arbeitsprozess selbst in den Mittelpunkt der Aufmerksamkeit. Anstelle von Erzählung, Figuren und Illusion legt die Künstlerin offen, was tatsächlich
materiell passieren kann, wenn man vom gewohnten Auftreten von Malerei und Zeichnung einmal absieht.
Elisabeth Schuttings Ausstellungskonzept ist an der Schnittstelle von Kunst und Natur angesiedelt.
Die Reinheit des Wassers, das den Lebensraum der Pflanzen bildet, wird in Bezug zum chemisch grünen Spülmittel gesetzt, die Landschaftsromantik durch Störelemente
wie ein Plastikrohre in Frage gestellt. Die zeitlose Schönheit der Natur wird dadurch relativiert. Es entsteht eine Art Laborsituation.
In Nicole Woggs Werkserie „Flying Houses“ wird die schwerkraftüberwindende Architektur zum Hauptprotagonisten sowie zum Charakteristikum ihrer Zeitgenossenschaft.
Nicole Woggs Inspirationsquelle ist der urbane sowie der soziale Raum, in dem sie sich bewegt, mit seinen verschiedenen Schichten, den unterschiedlichen Zugängen und den daraus entnommenen
Materialien. Die Künstlerin ist interessiert daran, mit Hilfe von Bleistift und Pinsel, Collage und Assemblage, Wiederverwertbarem und klassischem Bildmaterial, die Tendenzen unserer heutigen
Welt, ihrer Zeitgenossenschaft wiederzugeben: Ein Gefühl konstanter Ungewissheit in sämtlichen Bereichen unseres Lebens, das Noch-Nicht-Angekommen- und ebensowenig
Auf-Durchreise-Sein.
Franka Wurzers Grafik sind den dreidimensionale Objekten, von denen sie sich ableiten, bis auf ihre fehlende Funktion ähnlich. Die Grafiken lösen sich vom
zweidimensionalen Raum und bilden die Objekte, die sie bezeichnen, in ihrer Form nach. Als dreidimensionale Körper schaffen die Werke also einen Bezug zu ihrer Ursprungsform. Sie wollen
das
sein, was sie als Abbildung zeigen: ein Fernseher, ein Kasterl, eine Truhe.